Respekt
Respekt: Fühlst Du Dich respektiert?
In Beziehungen ist Respekt ein wichtiger Bestandteil, der dafür sorgt, dass Aufmerksamkeit und Wertschätzung miteinander auf Dauer zu einer stabilen Liebesbeziehung führen.
Respektlosigkeit führt zu gegenseitiger Kritik, Abwertung und Streit. Mangelnder Respekt ist oft ein Kennzeichen für eine Beziehung in Schwierigkeiten. Umso wichtiger ist es, dass Du weißt was Respekt ist und wie Du verschiedene Formen von Respekt selbst bewirken und herstellen kannst.
In diesem Beitrag bekommst Du einen kurzen Überblick über Respekt in der Beziehung. Durch Kommunikations-Werkzeuge wie Selbstbild-Fremdbild und Aktives Zuhören erhältst Du Anleitungen wie Du in Deiner Beziehung Respekt kommunizieren und selbst erleben kannst.
3 Formen von Respekt
Es gibt 3 verschiedene Arten von Respekt:
- Selbstrespekt
- Respekt vor anderen und den
- Respekt den Mitmenschen vor Dir haben.
Du kannst alle 3 Formen selbst beeinflussen, formen und stärken. Dabei geht es darum, ob Du die eigenen Werte gut kennst und weit wie sich Dein Selbstbild- und Fremdbild zueinander verhalten.
Was genau ist Respekt?
In Beziehungen äußert sich Respekt oft in der Form wie wir miteinander kommunizieren, bzw. das Ausmaß von positiver Kommunikation mit einer Person. Wenn Du jemanden respektierst, dann schätzt Du diese Person. Diese Wertschätzung zeigen wir oft durch Aufmerksamkeit. Eine Form dieser Aufmerksamkeit ist Aktives Zuhören. Bezogen auf Deinen Selbstrespekt geht es bei Respekt darum die eigenen Grenzen, Bedürfnisse und Werte zu kennen.
Wie intensiv ist Dein Respekt?
Respekt kannst Du unterschiedlich stark empfinden. Die Bandbreite reicht dabei von schwachem Respekt bis zu intensivem Respekt.
Schwacher Respekt ist z.B., wenn Du höflich bist bzw. eine Person und ihre Fähigkeiten würdigst. Normaler Respekt kann dadurch zum Ausdruck kommen, dass Du jemanden achtest oder dazu imstande bist Wertschätzung auszudrücken.
Intensiver Respekt zeigt sich durch Bewunderung oder großer Achtung vor einer Person. Es gibt hier auch negative Formen des Respekts. Diese äußern sich als Unterwerfung oder Angst.
Warum ist Respekt in Beziehungen so wichtig?
In Beziehungen ist Respekt ein Maßstab dafür wie es Euch miteinander geht. Seid ihr auf gleicher Augenhöhe miteinander? Dann respektiert ihr die gegenseitigen Unterschiede und die dahinterliegenden Werte und Bedürfnisse.
Fehlt es an Respekt, dann ist es auch mit der gleichen Augenhöhe schwierig. Oft ist eine Person dann dominant, oder einer der 4 apokalyptischen Reiter (Kritik, Verachtung, Mauern und Defensivität) zeigen sich in der Kommunikation miteinander.
Ab wann gilt etwas als respektlos?
Die Grenzen des Respekts sind oft sehr individuell. Oft merken wir es gar nicht wenn wir bei jemandem eine persönliche Grenze überschreiten. Umso wichtiger ist es, dass Du Deine persönlichen Grenzen kennst. Werden diese Grenzen des respektvollen Miteinanders überschritten, besteht die Kunst darin, dass Du selbst klar und deutlich kommunizierst wo Deine Grenzen sind.
HIER: 3 MINUTEN-TEST: WIE GUT KANNST DU ZUHÖREN?
Die hohe Kunst ist es diese Kommunikation mit Wertschätzung durchzuführen. Hierbei helfen z.B. die Regeln des aktiven Zuhörens. Der erste Schritt bei gegenseitigem Respekt besteht darin einander so lange zuzuhören, bis Du alles verstanden hast. Du musst dabei mit dem was gesagt wurde nicht einverstanden sein. Vielmehr geht es darum, dass Du beim Zuhören Aufmerksamkeit schenkst. Diese kommt bei Deinem Gegenüber als Wertschätzung an. Damit wird es einfacher für Deinen Schatz Dir zuzuhören und positive Kommunikation auszubauen.
In einem nächsten Schritt geht es bei Respekt darum, dass Du genau beschreiben kannst was Dich stört bzw. worin aus Deiner Sicht die Grenzüberschreitung besteht. Andererseits solltest Du dazu imstande sein auszudrücken was Du brauchst bzw. was Dein Partner tun kann um respektvoll zu kommunizieren. Schwierig ist es hier nicht Dein Gegenüber zu kritisieren.
Wie schaffen wir es einander zu respektieren?
Beziehungsforscher und Psychologen sind sich einig, dass Respekt durch positive Kommunikation miteinander entsteht. Dabei gilt nach John Gottman, dass es 5-mal so viel positive Kommunikation wie negative Kommunikation braucht in einer Liebesbeziehung. Als positive Kommunikation gelten hier nicht nur Worte, die wir einander sagen. Gegenseitigen Respekt drücken wir vor allem mit dem aus was wir miteinander und füreinander TUN.
„Actions speak louder than words“
Schon in der Bibel wurde diese Weisheit festgehalten. Für Beziehungen bedeutet es, dass wir Respekt durch positive Taten ausdrücken können und sollten. Je nachdem welche Sprache der Liebe Du sprichst bzw. ihr beide sprecht können diese Taten viele verschiedene kleine alltägliche Taten umfassen.
Bei manchen Paaren ist es wichtig Worte wie „Danke“,„Bitte“ und „Entschuldigung“ regelmäßig anzuwenden. Für andere Paare geht es darum sich gegenseitig im Alltag zu unterstützen indem sie füreinander Dinge tun ohne eine Gegenleistung zu erwarten bzw. zu verlangen.
Für alle Paare ist es von großer Bedeutung die gegenseitigen regelmäßigen Angebote zu erkennen die wir im Alltag machen. Dies geschieht, wenn wir Aufmerksamkeit wünschen und dies jedoch nicht explizit ausdrücken. Jeder Form der stillen Zuwendung ist ein Geschenk an die Beziehung. Die Frage ist ob wir als Partner ihr mit Respekt begegnen indem wir sie erkennen, wertschätzen und darauf adäquat reagieren.
Wenn Dein Schatz z.B. eine Beobachtung, eine Stimmung oder einfach nur ein Erlebnis mit Dir teilen will, so hast Du folgende Möglichkeiten:
Respektvolle Reaktion: Du hörst zu und reagierst auf das was gesagt wurde – unabhängig davon ob es Dich interessiert. Du reagierst mit Wertschätzung und Aufmerksamkeit. Wenn Dein Schatz aus der Zeitung etwas vorliest oder aus einem Buch oder eine Geschichte erzählt, dann wäre dies z.B. ein „Aha“, „Wirklich?“, „Interessant“. Du zeigst somit, dass Du das Angebot gehört hast und bereit bist für einen Dialog.
Respektlose Reaktion: Du hörst zwar was gesagt wurde, es interessiert Dich jedoch überhaupt nicht. Deine nonverbale Kommunikation (abweisende Grundhaltung) ist so klar, dass diese Angebote irgendwann aufhören. Somit ist der Grundstein für eine gemeinsame Vereinsamung gelegt.
Übertriebener Respekt: Du reagierst auf ein kleines Angebot mit einer großen Welle der Aufmerksamkeit. Auch damit kannst Du kleine Angebote erschlagen. Die Dosis macht auch hier das Gift. Dein Gegenüber merkt sofort, dass Deine Aufmerksamkeit übertrieben bzw. gespielt ist.
Wie kann ich Respekt herstellen?
Neben dem Aktiven Zuhören ist der Dialog über Euer jeweiliges Selbstbild-Fremdbild ein guter Weg, um miteinander in Kontakt zu kommen. Hier helfen Dir die Kommunikationskarten des Beziehungskoffers mit den dazugehörigen Fragen über Achtsamkeit, Wertschätzung und Zuhören.
Durch das Kommunikationsinstrument Selbstbild-Fremdbild macht ihr beide den Anfang miteinander und könnt feststellen wie es euch mit dem Thema Respekt derzeit geht.
Wichtig ist es zu berücksichtigen, dass Themen wie Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Respekt sich mit der Zeit auch verändern können. Je nachdem in welcher Lebensphase ihr hier gerade euch befindet, kann es sein, dass sich eure Werte bzw. die Gewichtung der Werte geändert hat. Selbiges gilt beim Thema Respekt. Was euch vor Jahren noch egal war, ist heute vielleicht sehr wichtig. Gerade wenn Du Dich kränkst über etwas was jemand gesagt hat ist es wichtig, dass Du auf eine respektvolle Art und Weise diese Kränkung und Grenzüberschreitung ansprechen kannst. Versuche dabei zu sagen was Dich stört, warum dies für Dich wichtig ist und was Du Dir von Deinem Gegenüber wünscht.
Respekt erleben mit Kommunikationskarten
Im Beziehungskoffer findest Du über 100 verschiedene Kommunikationskarten. In 7 Kommunikationswerkzeugen erlebt ihr beide wie es euch gegenseitig geht und was euch gerade beschäftigt. Durch strukturierte Kommunikation und klare Regeln kommt ihr miteinander auch bei schwierigen Themen in Kontakt.