Ich arbeite seit vielen Jahren als Mediator mit Paaren, die sich in Krisensituationen befinden. Sehr oft geht es dabei darum herauszufinden, ob die Beziehung noch gerettet werden kann. Im ersten Moment erscheint dies vielen Paaren nicht mehr als eine Option. Die Trennung steht schon im Raum.
So ging es auch dem Ehepaar Andrea und Peter. Sie kamen zu mir mit der Frage, ob ihre Beziehung noch zu retten ist, oder ob ich sie durch die Trennung begleiten kann?
Wie können wir unsere Beziehung retten?
Diese Frage stellte Andrea mir im Rahmen der Mediation mit ihrem Mann Peter. Andrea und Peter waren viele Jahre zusammen und ihre Beziehung befand sich in einer Krise. Jedes Thema wurde zum Konflikt und beide fühlten sich durch ihre Streitigkeiten ausgelaugt.
Im Streit erlebten sich beide ohnmächtig. Andrea hatte das Gefühl, dass Peter sie nicht versteht. Peter wiederum erlebte wie Andrea ihm das Wort im Mund umdreht bzw. ihn nicht zu Wort kommen lies.
Der erste Schritt zur Rettung einer Beziehung besteht darin sich zu fragen, welche Ursachen es für die Beziehungskrise gibt.
Die Ursachen für Beziehungskrisen sind höchst individuell bzw. entstehen aus der oft einzigartigen Dynamik in Deiner Paarbeziehung. In Deiner Paarbeziehung treffen 2 Welten aufeinander. Dieses Aufeinandertreffen wird in einer Krise sichtbar, indem ihr Euch über
- Werte,
- Bedürfnisse,
- Ziele und
- unterschiedliche Interessen streitet.
Allgemeine Streitursachen sind Faktoren wie Persönlichkeit, Alter, Lebensumstände, Kinder, externe Krisen (z.B. Tod in der Familie bzw. im Freundeskreis, Arbeitslosigkeit).
Bei Andrea und Peter kam es immer öfter zu Streitigkeiten. Andrea hatte das Gefühl, dass Peter sie nicht versteht und ihr nicht zuhört. Peter fühlte sich überfordert und machtlos, wenn Andrea mit ihm Konflikte lösen wollte. Andrea versuchte dabei immer wieder mit Peter in Kontakt zu treten - ohne Erfolg.
Mit der Zeit begann Andrea sich einsam zu fühlen. Peter erging es ähnlich. Doch irgendwie schafften es beide nicht dies einander so mitzuteilen, dass sich was zum Positiven veränderte.
Ich versorgte beide mit einem Beziehungskoffer und schickte sie mit einer Beziehungsaufgabe nachhause. Sie sollten miteinander eine Paarkommunikationsanalyse machen.
Die Paarkommunikationsanalyse zeigte beiden auf wann sie worüber miteinander sprechen. Dabei wurde für Peter klar, dass sie nur wenige Minuten jeden Tag miteinander über Themen sprechen, die für Andrea wichtig sind. Für Andrea wurde klar, das Peter und sie ganz unterschiedliche Bedürfnisse haben in ihrer Kommunikation. Peter möchte gerne Andreas Probleme schnell und praktisch lösen. Andrea wünscht sich einen Zuhörer, der sie versteht und der ihr so lange zuhört wie sie es braucht.
Im Beziehungskoffer fanden beide verschiedene Ansätze um ihre Beziehung miteinander in den Griff zu bekommen. Einerseits konnten Sie damit die Themen ansprechen, die für eine glückliche und zufriedene Beziehung wichtig sind. Andererseits lernten Sie zuhören, verstehen und Konfliktlösung miteinander und voneinander. Durch Kommunikationswerkzeuge bestimmte das Paar selbst wann wo und in welcher Geschwindigkeit sie sich mit ihren Themen beschäftigen.
Der Beziehungskoffer: Der 1. interaktive Kommunikationskoffer für Paare
DER BEZIEHUNGSKOFFER - INHALT ANSCHAUEN
Dewr 1. Schritt: Die Paarkommunikationsanalyse
Die Anleitung zur Paarkommunikation
In einem ersten Schritt vereinbaren Andrea und Peter miteinander Zeiten in denen sie miteinander sprechen. Für Andrea ist es am Abend möglich. Peter wünscht sich ein längeres Gespräch am Wochenende. Sie vereinbaren somit jedes zweite Wochenende ein längeres Gespräch und 2 Abende unter der Woche kürzere Gespräche.
Die Spielregeln der Kommunikation
Peter stört der Smartphone-Gebrauch von Andrea. Andrea wiederum hat genug von seinen Fernsehgewohnheiten. Mithilfe des Beziehungskoffers vereinbaren beide wie sie mit Smartphone und Fernsehen umgehen. Sie nutzen dazu die Mediation ohne Mediator- ein Kommunikationswerkzeug des Beziehungskoffers. Damit stellen sie die Spielregeln auf für den Beziehungsalltag.
Jede Paarbeziehung braucht für ihre Kommunikation Regeln. Bei Andrea und Peter geht es darum die klassischen Störquellen der Paarkommunikation (Handy, TV) miteinander zu regeln. Andrea wünscht sich von Peter, dass er den Fernseher nicht aufdreht während sie ihm von ihrem Tag erzählt. Peter wünscht sich von Andrea, dass sie ihr Smartphone nicht ständig kontrolliert wenn es summt.
Beide treffen miteinander die Vereinbarung wann und wo sie diese Störquellen der Paarkommunikation nutzen. Nach der Definition der Spielregeln können sie sich nun an die Veränderung ihrer Kommunikation wenden.
Der 2. Schritt: Die Kommunikation
Nachdem Andrea und Peter miteinander die Regeln vereinbart hatten, konnten sie sich um die Beziehungsfragen kümmern, die für beide im Vordergrund standen. Für Andrea war es das Bedürfnis, das ihr Peter zuhört. Für Peter war es das Gefühl gebraucht zu werden.
Wie schaffen wir es miteinander zu reden?
In vielen Fällen zeigt sich die Beziehungskrise indem sich die Kommunikation einfach abgenutzt hat im Laufe der Jahre. Abgenutzte Kommunikation erkennst Du, wenn beide
1) das aktive Zuhören,
2) das Fragen stellen und
3) das Entschlüsseln verlernt haben. Bei vielen Paaren sind ihnen
4) die kleinen Rituale des Alltags verloren gegangen. Es fehlt an kleinen Gesten, die es einfacher machen mit den Missverständnissen des Alltags umzugehen.
Was hilft, wenn sich unsere Kommunikation im Kreis dreht?
Andrea und Peter waren bereit für den zweiten Schritt. Sie wollten sich um ihre Kommunikation miteinander kümmern. Gleichzeit mussten sie die Themen, die sie in Streit brachten miteinander angehen.
Für viele Paare ist es überwältigend, wenn sie sich alle Themen ansehen, die in ihrer Beziehung nicht so laufen wie sie es sich wünschen. Das war auch bei Andrea und Peter der Fall. Ich empfahl beiden daher sich die Beziehungskarten anzusehen.
Die Beziehungskarten sind eine Mischung aus Kommunikations-Werkzeugen und inhaltlichen Beziehungsthemen, die in Fragen gegossen wurden. Die Fragen behandeln jedes Thema, dass für Beziehungen wichtig ist.
Die Beziehungskarten - einige Beispiele
Andrea und Peter erhielten von mir die Aufgabe sich je 5 Fragen aus 2 Kategorien der Kommunikationswerkzeuge auszusuchen. Für die Analyse ihrer Probleme gab ich ihnen die Aufgabe mit dem Kommunikationswerkzeug Selbstbild-Fremdbild anzufangen. Jeder sollte sich 5 Fragen aussuchen und diese gemeinsam beantworten.
Für die Paarkommunikation ließ ich beide miteinander 5 Fragen beantworten in denen sie das Kommunikationswerkzeug aktives Zuhören ausprobieren konnten.
Beziehung retten: 7 Kommunikationswerkzeuge und Beziehungskarten
Im Beziehungskoffer fanden Andrea und Peter 170 verschiedene Beziehungskarten mit Fragen. Ich gab Ihnen die Aufgabe, sich die Fragen rauszusuchen, die sie am Meisten beschäftigen. Damit konnten sich beide Klarheit darüber verschaffen worüber sie miteinander reden wollen.
Im nächsten Schritt empfehle ich beiden sich dem Thema Selbstbild-Fremdbild zuzuwenden.
Wie können Beziehungskarten meine Beziehung retten?
Auf den Beziehungskarten findest Du über 100 verschiedene Fragen. Diese Fragen sind Fragen, die sich glückliche Paare regelmäßig stellen und beantworten. Regelmäßig weil wir uns mit der Zeit verändern. Ebenso verändern sich Deine Bedürfnisse, Wünsche und Ziele.
Bei Andrea und Peter war dies einer der wichtigen Knackpunkte. Sie hatten am Anfang der Beziehung andere Wünsche und Bedürfnisse als sie es heute haben. Mit dem Alter und der Dauer der Beziehung verändert sich z.B.
- unsere Lust auf Sex,
- das Bedürfnis nach Ruhe oder
- Wünsche was unsere gemeinsame Zukunft angeht.
Sowohl Peter als auch Andrea hatten zudem sehr hohe Erwartungshaltungen an ihren Partner. Aus der Beziehungsforschung wissen wir, dass wir dem Communication Bias unterliegen, wenn wir einige Jahre zusammen sind. Das bedeutet, dass wir die Fähigkeit unserer Partner uns zu verstehen weit überschätzen. Weil wir dies tun, erklären wir immer weniger wie es uns geht, was wir wollen und welche Bedürfnisse wir haben. Wir gehen davon aus, dass unser Schatz dies wissen muss, eben weil er/sie uns gut kennt.
Doch das Gegenteil ist der Fall. De facto müssen wir mehr Zeit aufwenden und noch genauer definieren und ausdrücken was wir wollen. Da sich unsere Fähigkeit zuzuhören mit der Zeit verringert, müssen wir mehr, genauer und klarer beschreiben wer wir sind und wie es uns geht.
Im Beziehungskoffer empfehle ich Paaren daher das Kommunikationswerkzeug Entschlüsseln. Mit Entschlüsselungskarten sind wir dazu gezwungen Begriffe des Beziehungsalltag zu umschreiben.
Beziehung retten durch Komunikationwerkzeuge (Entschlüsseln)
Für Andrea und Peter war dies eine große Herausforderung. Beide belegten bestimmte Beziehungsbegriffe wie Ordnung, Sauberkeit, Pünktlichkeit, Liebe und Wertschätzung mit ihren eigenen Worten und Hintergrund-Infos. Sie gingen wie es ganz normal ist davon aus, dass unser Partner die gleiche Definition, Werte, Interessen, Geschichten hat mit denen er die Begriffe beschreibt. Oder anders gesagt, wir glauben, dass unser Partner automatisch versteht was wir meinen wenn wir bestimmte Begriffe verwenden.
Wir verwenden z.B. den Begriff pünktlich sein oder saubere Wohnung. Beschreiben wir unserem Partner dabei was wir genau damit meinen? Oder gehen wir davon aus, dass er/sie dies wissen sollte?
An diesem Punkt setzt das Kommunikationswerkzeug Entschlüsseln an. Es hilft Dir dabei Mißverständnissen auf die Spur zu kommen und eine neue Grundlage für zuhören und verstehen in Deiner Beziehung zu schaffen.
ENTSCHLÜSSELN MIT BEZIEHUNGSKOFFER
Ehe retten - ja oder nein?
Die meisten Ehepaare, die zu mir in eine Mediation kommen haben 2 Kinder im Kleinkindalter. Meistens steht gleich in der ersten Sitzung die Frage im Raum, ob sie sich trennen sollen oder nicht. Die Ursachen für die Ehekrise ist bei jedem Paar anders. Dennoch gibt es einige Themen, die sich wiederholen.
Die Ehepaare wissen nicht, dass ein Kind wie eine Bombe in ihre Beziehung einschlägt. Nach einigen Jahren sitzen sie vor mir und können sich oft kaum mehr ansehen. Nähe und Intimität sind verschwunden und sie fragen sich ob es sich auszahlt ihre Ehe zu retten.
Dabei ist es oft sehr schwierig diese Frage offen zu stellen, ohne dabei einen Konflikt auszulösen.
Der Beziehungskoffer war für Andrea und Peter ein Retter in der Not. Die strukturierte Vorgehensweise half ihnen dabei die Beziehung selbst wieder in den Griff zu bekommen.
Durch die Paarkommunikationsanalyse verschafften sie sich einen ersten Überblick über die aktuelle Situation in ihrer Beziehung. Mit den Beziehungskarten und der dazugehörigen Anleitung konnten sie sich eine Übersicht über die Themen in ihrer Beziehung schaffen, die beide beschäftigen. Mit den Kommunikationswerkzeugen begannen sie die Themen anzusprechen. Für Andrea war es dabei wichtig, das Gefühl zu haben dass ihr Peter zuhört. Für Peter war es wesentlich, dass er ausreden konnte ohne dabei unterbrochen zu werden.
Der Beziehungskoffer verschaffte der Beziehung von Andrea und Peter mehr Raum und Platz zum Durchatmen. Mit den Beziehungsfragen wird der Blick auf die Zukunft gelenkt. Im Gespräch können beide herausfinden wohin die gemeinsame Reise gehen soll.
Gerade wenn es darum geht die Beziehung zu retten bzw. mit Konflikten umzugehen, dann müssen Paare die einzelnen Bestandteile der Kommunikation gemeinsam erleben. Mit dem Kommunikationskoffer erhalten sie Regeln, die es erleichtern einander zuzuhören und einander zu verstehen. Erst dann mach es Sinn miteinander Lösungen zu erarbeiten.
Warum fällt es schwer sich in der Beziehung helfen zu lassen?
1. Der Intimbereich Paarbeziehung
Die Paarbeziehung ist einer der größten Intimbereiche der Menschen, da es um Themen wie Liebe, Sex, Vertrauen, Zukunft und vor allem um die ureigensten Bedürfnisse nach Geborgenheit, Wertschätzung und Unterstützung geht. Falls hier etwas nicht "funktioniert" oder nicht so läuft wie wir es uns vorgestellt haben, fehlen uns oft die Werkzeuge bzw. das Beziehungswissen, wie wir uns selbst helfen können.
Die gute Nachricht ist, dass es Werkzeuge gibt, die Paaren dabei helfen ihre Beziehung wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die schlechte Nachricht ist, dass wir oft nicht wissen, wo wir diese finden können bzw. an wen wir uns wenden könnten falls wir Hilfe brauchen.
Beziehung retten mit dem 1. interaktiven Beziehungskoffer für Paare
BEZIEHUNG RETTEN MIT DEM BEZIEHUNGSKOFFER
Daher habe ich in diesem Artikel Beziehungswissen mit Informationen zu den jeweiligen Kommunikations-Werkzeugen zur Verfügung gestellt. Du findest hier auch einfache Anleitungen wie Du Deine Beziehung wieder in Schwung bringen kannst.
Ein weiterer Grund warum wir oft zu spät Beziehungshilfe von außen zulassen ist die Perfektionismusfalle.
2. Die Perfektionismusfalle
Unsere Beziehungen stehen unter dem Druck möglichst perfekt zu sein bzw. den Anschein der Perfektion möglichst lange aufrecht zu erhalten.
Ein Beispiel für den Perfektionismus in unserer Beziehung ist die Bedeutung der Hochzeit für die Beziehung.
Viele Paare bereiten sich ein ganzes Jahr auf diesen schönsten Tag des Lebens vor. Sie investieren Geld, Zeit und viel Energie darin hier alles möglichist perfekt zu gestalten. Oft vergessen Paare dabei sich zu entspannen, bzw. den Partner / die Partnerin in die Planung und Organisation so miteinzubeziehen, dass es eine gemeinsame Hochzeit ist bzw. bleibt.
BEZIEHUNG RETTEN MIT BEZIEHUNGSKOFFER
Am Tag der Hochzeit läuft im Kopf bei vielen Paaren die To-do-Liste ab und sie tun sich schwer sich einfach zu entspannen und ihren schönsten Tag des Lebens zu genießen. Der eigentliche Perfektionismus-Indikator ist genau der Umstand, dass es sich um den schönsten Tag des Lebens handeln soll.
Durch diese Erwartungshaltung entsteht nicht nur viel Druck, sondern das Wesentliche gerät in den Hintergrund: Das Ritual mit dem zwei Menschen einander versprechen, dass und mit welchen Grundregeln sie ein Leben miteinander verbringen wollen.
Die Perfektionismusfalle und ihre Bedeutung für die Beziehung gibt es auch in der Zeit vor und nach der Geburt des ersten Kindes. Schwangere Paare freuen sich gemeinsam auf ihr Kind und planen jedes Detail miteinander. Die Gestaltung des Kinderzimmers, die Geburtsvorbereitungskurse und Gespräche über die Zeit nach der Geburt sind gemeinsame Projekte mit denen zum Ausdruck kommt, wie sehr sich die Paare auf ihr erstes Kind freuen.
Ein Jahr nach der Geburt ist oft vieles ganz anders. Einer von beiden geht arbeiten, die /der Andere ist zuhause. Das Kind hat sich vom gemeinsamen zum einsamen Projekt entwickelt. Erste Ausdrücke der Enttäuschung zeigen sich in der Beziehung, wie z.B.
- wenig(er) Sex,
- kaum Kuscheln und
- eine Abwesenheit von Ritualen (Bitte, Danke, Umarmungen, positive Kommunikation, etc.).
Viele Paare schaffen es kaum Zeit zu finden oder zu organisieren, wo sie nur zu zweit sind ohne Kind. Die Folge ist oft, dass Nähe und Intimität langsam abhanden kommen, was nicht zuletzt Sex miteinander erheblich erschwert in vielen Beziehungen.
Während Sex ein Indikator ist, ist die gemeinsame Kommunikation oft das erste "Opfer" der Perfektionismusfalle. Während die Beziehung von innen heraus ausgehöhlt wird durch die wachsende Enttäuschung, besteht dennoch das Bedürfnis die glückliche Familie darzustellen.
Ein Kennzeichen hierfür ist meiner Ansicht nach die Selfie-Kultur. Je öfter wir unsere Beziehung auf sozialen Medien abbilden / darstellen, desto weniger entspricht dies der gefühlten Realität. Laut einer aktuellen Studie sind Beziehungen weniger glücklich, wenn sie öfters Selfies von sich online stellen auf Facebook.
3. Hohe Erwartungshaltungen
Hohe Erwartungshaltungen an die Beziehung, den Parter und uns selbst kommen noch erschwerend hinzu, wenn es darum geht uns helfen zu lassen. Je höher Deine Erwartung an Deine Beziehung, Dich selbst, Euer Glück, den nächsten Urlaub, etc. desto geringer ist oft auf Dauer die persönliche Zufriedenheit damit.
Beispiel Sex: Was hat meine Zufriedenheit mit meiner Erwartungshaltung zu tun?
Laut einer kanadischen Studie hängt unsere eigene Sexuelle Zufriedenheit direkt mit unseren Annahmen über Sex anderer Menschen (= was "normal" ist) zusammen. Dabei nehmen wir oft an, dass unsere "peers" - d.h. Gleichgesinnte, Freunde, Nachbarn etc.) - öfter, länger, mehr und wilderen Sex haben als wir selbst. Interessant ist auch, dass wir besonders unzufrieden sind, wenn wir wenig Sex haben und davon ausgehen, dass unsere peers viel Sex haben.
Daraus ergibt sich folgende "Zufriedenheits-Formel":
Sexuelle Zufriedenheit = Erreichter (tatsächlicher Sex) / Erwarteter (als Norm angenommener) Sex
Wenn Du diese Formel auf Deine Beziehung - und nicht nur auf Euer Sexualleben anwendest, kannst Du sehen wie Deine Zufriedenheit mit der Beziehung mit Deinen Erwartungen zusammenhängt. Je höher die eigene Erwartung an die Beziehung desto geringer ist die Zufriedenheit, wenn das Erreichte (z.B. beim Sex) nicht hoch/groß/viel ist.
CHECK IT OUT: 20 FRAGEN DIE DEINE BEZIEHUNG RETTEN KÖNNEN
Wie kann ich meine Beziehung retten?
Ausgangslage / Problem | Das kann ich tun, um die Beziehung zu retten |
1. Der Intimbereich Paarbeziehung: alle Probleme sind privat und sollen es bleiben. |
Schritt 1: Suche jemanden mit dem Du über die Situation sprechen kannst. Schritt 2: Finde Beziehungswissen zu Deinem Thema in diesem Blog oder anderen Beziehungsblogs. Informiere Dich darüber was die Norm ist bzw. was andere Paare in Deiner Situation tun. Schritt 3: Bringe die Themen, die Dir wichtig erscheinen ans Tageslicht und spreche mit Deinem Partner / Deiner Partnerin darüber. Nutze Kommunikations-Werkzeuge (Beziehungskoffer) falls es Dir schwer fällt über Beziehungsthemen zu sprechen. Hier findest Du 170 verschiedene Fragekarten, mit denen Du wichtige Beziehungsfragen strukturiert und lösungsorientiert angehen kannst. Du kannst Dir selbst aussuchen, welche Fragen Du gerne stellen möchtest. Und Dein Partner / Deine Partnerin hört zu und versucht die Frage zu beantworten. Dann wechselt ihr euch ab. Neben aktivem Zuhören lernt ihr dabei zu entschlüsseln und bei wichtigen Beziehungsthemen Selbstbild vom Fremdbild zu unterscheiden. 7 KOMMUNIKATIONS-WERKZEUGE FÜR DEINE BEZIEHUNG |
2. Die Perfektionismusfalle |
Schritt 1: Identifiziere für Dich selbst die Bereiche, die Dir wichtig sind. Geht es um eine saubere Wohnung, warmes Essen oder soll die Wäsche gebügelt sein? Was genau ist mir wichtig? Schritt 2: Bitte Deinen Partner / Deine Partnerin ebenso sich diese Fragen (Schritt 1) zu stellen. Schritt 3: Macht den Selbstbild/Fremdbild-Vergleich, indem ihr neben Eure eigene Liste eine Partnerliste macht. Auf der Partnerliste stehen Deine Annahmen welche Bereiche Deinem Partner / Deiner Partnerin wichtig sind. Schritt 4: Vergleicht die Resultate. Sprecht miteinander darüber. Stellt eine Liste auf mit den Bereichen, die Euch gemeinsam wichtig sind. Dabei ist es wichtig Euch bei jedem Ziel / jedem Bereich zu fragen, ob dies für euch und eure Beziehung wichtig ist. Ein Tipp: Gerade wenn es mit der Zeit eng ist, der Alltagsstress hoch ist, wird es wichtig die Parameter des Alltagslebens (Saubere Wohnung, Aufgeräumtes Wohnzimmer, Warmes Essen, etc.) miteinander durchzusprechen und sich die Frage zu stellen ,wo ihr beide "nachlassen" könnt bzw. was wirklich wichtig ist und was nicht. Es gilt hier das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen. |
3. Hohe Erwartungshaltung |
Schritt 1: Stelle Dir die Frage in welchen Bereichen des Beziehungsalltags bin ich zufrieden und in welchen bin ich es nicht? Schreibe es auf. Schritt 2: Schaue Dir dazu Deine Erwartungshaltung an? Zum Beispiel beim Sex: Wie oft in der Woche hättest Du gerne Sex? Und warum ist dies so? Gibt es einen Vergleich den Du hier machst? Oder z.B. bei der to do Liste: besteht die Erwartungshaltung an Dich selbst, das Du das alles selbst schaffst? Dann frage Dich warum Du diese Erwartungshaltung hast? Und wo Du Dir Hilfe holen könntest? Welche Aufgaben könntest Du delegieren? Und an wen? Welche Aufgaben braucht es unbedingt und welche gar nicht? Welche hängen mit Deiner persönlichen Zufriedenheit - mit Deinem Wohlbefinden zusammen? Der wesentliche Unterschied zum Perfektionismus ist, dass es bei der Erwartungshaltung um ein persönliches Thema geht. Hier kannst Du die Ergebnisse mit Deinem Partner besprechen, musst dies aber nicht. Vielmehr geht es darum die eigene Zufriedenheit und Erwartungshaltung zu betrachten und daraus folgend Dinge zu ändern bzw. neu zu regeln. |
Wie finde ich heraus, welche Hilfe meine Beziehung braucht?
So geht es uns / mir jetzt |
Das kann mir helfen | ||||
Ich erhalte zu wenig Wertschätzung |
Schau Dir Deine eigene Kommunikation in der Beziehung an. Wie ist das Verhältnis zwischen positiver und negativer Kommunikation? Finde heraus in welchen Bereichen Dir Wertschätzung wirklich wichtig ist und kommuniziere dies Deinem Partner. Und noch wichtiger: Beginne selbst damit positiv zu kommunizieren. Oft hilft es die kleinen Rituale des Alltags (z.B. Bitte, Danke, eine Umarmung, ein Kuss) zu initiieren oder zu verstärken. Wenn Du gerne mehr Wertschätzung erhalten möchtest: Schenke Deinem Partner / Deiner Partnerin die Spiele-Box für Paare und beginne damit Happy Messages auszufüllen. Und freue Dich auf die Antworten :-)
|
||||
Ich brauche Hilfe und bekomme keine! |
Schritt 1: Schaue eine Woche lang Deinen Tagesablauf genau an und schreibe Dir die Bereiche auf, in denen Du Hilfe brauchst. Schritt 2: Überlege genau wer Dir helfen kann? Wo kann dies nur Dein Partner / Deine Partnerin und wo könnte es auch eine externe Hilfe sein? Schritt 3: Setzt euch zusammen und geht die Aufzeichnungen gemeinsam durch. Dabei ist es wichtig, dass Dein Partner/ Deine Partnerin Dich nicht unterbricht bis Du ganz fertig bist. Viele Paare kommen schwer zu Schritt 3, da es kaum mehr möglich ist miteinander über Dinge zu sprechen, die kritisch sind bzw. bei denen es unterschiedliche Standpunkte gibt. Hier können Kommunikations-Werkzeuge aus dem Beziehungskoffer hilfreich sein. Dies ist neben aktives Zuhören auch die Paarkommunikationsanalyse und die Mediation ohne Mediator. Alle 3 Kommunikations-Werkzeuge findet ihr im Beziehungkoffer. ERLEBE SPIEL & SPAß MIT DEM BEZIEHUNGSKOFFER Mehr Infos zum Beziehungskoffer findest Du im Beziehungs-Shop hier. |
||||
Wir reden nur mehr über Themen wie Haushalt, Kinder und Organisation. |
Überlege welche Beziehungsritual ihr beide gerne habt? Gemeinsam spazieren, essen gehen, ein Wellness- Wochenende? Nutze dies und vereinbart vorab, dass ihr nicht über Eure Arbeit und über Kinder / Haushalt sprecht. Kommunikation nutzt sich mit der Zeit ab. Es wird schwieriger zuzuhören. Gleichzeit geben wir uns weniger Mühe klar zu kommunizieren. Macht miteinander eine Beziehungsreise (Teild es Beziehungskoffers). Beantwortet miteinander 20 von 170 verschiedenen möglichen Fragen und findet heraus wo ihr gerade steht und welches Kommunikations-Werkzeug euch am meisten helfen kann.
|
Der Beziehungskoffer - der 1. interaktive Kommunikationskoffer für Paare